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Stephan Katzbichler bleibt Chef der Jungen Liste

Bei der Jahreshauptversammlung bestätigten die anwesenden Mitglieder den 30-jährigen in seinem Amt und wählten Gründungsvorstand Stephan Kroneder zum Ehrenvorsitzenden.

In knapp drei Monaten wird in Vilshofen ein neuer Stadtrat gewählt. Die parteiunabhängige, als Verein organisierte Junge Liste ist bereit für die heiße Wahlkampfphase – das wurde bei der Jahreshauptversammlung in den Bürgerstuben deutlich. Bereits Ende Oktober wurden die Kandidaten für die Kommunalwahl nominiert. „Wir haben eine starke Liste mit überzeugenden Kandidatinnen und Kandidaten. Wir wollen auch in den nächsten sechs Jahren konstruktiv im Stadtrat mitarbeiten“, gab sich der JL-Vorsitzende Stephan Katzbichler selbstbewusst. Er selbst wurde von den rund 20 anwesenden Vereinsmitgliedern einstimmig für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt.

„Unsere Mitglieder wollen Vilshofen mit ihren Ideen voranbringen, sich aktiv in die Stadtpolitik einmischen. Von der angeblichen Politikverdrossenheit der jüngeren Generation ist bei uns nichts zu spüren, wir sind das genaue Gegenteil – wir wollen uns politisch engagieren und werden das auch weiterhin tun“, sagte Katzbichler eingangs seines umfassenden Arbeitsberichts. Die Junge Liste versprühe Aufbruchstimmung und habe im vergangenen Jahr zwölf neue Mitglieder hinzugewonnen, die satzungsgemäß allesamt jünger als 40 Jahre sind. Das gesteigerte Interesse an der Jungen Liste zeige sich auch darin, dass zwei Drittel der rund 30 Vereinsmitglieder der Einladung zur Versammlung gefolgt seien.

Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen sagte Katzbichler, man stelle für die Stadtratswahlen im März einen überparteilichen Wahlvorschlag, der als einziger paritätisch mit 50 Prozent Frauen und 50 Prozent Männern besetzt sei. In dieser Hinsicht mache die Junge Liste es „anderen Parteien und Gruppierungen vor, wie es geht.“ Auch habe man mit einem Altersdurchschnitt von rund 27 Jahren mit großem Abstand die jüngste aller Listen. „Wir haben weiterhin den Anspruch, als unabhängiger Zusammenschluss junger, politikinteressierter Vilshofener die Zukunft unserer Heimatstadt mitzugestalten – am besten künftig mit drei statt bisher zwei Stadtratsmandaten“, gibt Spitzenkandidat Katzbichler auch gleich die Zielrichtung für die Wahl im März aus. Derzeit werte man die Einsendungen der Aktion „Deine Idee für Vilshofen“ aus und arbeite am Wahlprogramm, das man Anfang des Jahres präsentieren wolle.

Erst im Jahr 2013 gegründet, habe die Junge Liste In den vergangenen sechs Jahren bewiesen, dass sie in Vilshofen gebraucht werde. Das sagte der Fraktionsvorsitzende der JL-Stadtratsfraktion Stefan Meyer, der wie seine Stadtratskollegin Katrin Knollmüller mit den Anwesenden aktuelle kommunalpolitische Themen diskutierte. Meyer lieferte für seine Aussage eine Reihe an Beispielen für Themen, die die Junge Liste in den vergangenen Jahren angepackt habe: Das freie WLAN in Teilen der Stadt sei auf einen Antrag der Jungen Liste zurückzuführen. Wie vor Jahren im Antrag gefordert, sei die JL aber nach wie vor der Auffassung, dass es dieses Angebot auch am Bootshafen sowie im Erholungszentrum geben müsse. Die Verbesserung der Müllsituation an der Schiffsanlegestelle sei wie die Benennung des neuen Vilshofener Fußballstadions nach Klaus Augenthaler erst auf Antrag der Jungen Liste hin erfolgt.

Auch forderte die Junge Liste bereits vor Jahren die Erweiterung des bestehenden Recyclinghofs in Linda. „Leider ist das Thema zuletzt wieder etwas eingeschlafen, obwohl hier ganz klar nach wie vor Handlungsbedarf herrscht“, bedauerte JL-Stadträtin Katrin Knollmüller, die versicherte, sich dem Thema weiterhin anzunehmen. Mit der Forderung nach einer Machbarkeitsstudie für das alte Berufsschulgelände an der Kapuzinerstraße hatte die JL-Stadtratsfraktion dagegen mehr Erfolg: „Dank unserer Fraktion ist endlich Bewegung in die Sache gekommen. Ein mehrjähriger Leerstand wäre für die Innenstadt fatal, deshalb müssen wir uns diesem Thema noch intensiver annehmen. Wir müssen die Chance, die sich der Stadt hier bietet, nutzen und das Areal sinnvoll entwickeln“, sagte Meyer. Der scheidende Junge Liste-Stadtrat dankte zum Abschluss besonders seiner Kollegin Katrin Knollmüller, die in den letzten Jahren als Jugendbeauftragte der Stadt viele Akzente in der Jugendpolitik gesetzt und viele weitere, für die Junge Liste wichtige Themen wie beispielswese Familie, Soziales und Generationengerechtigkeit bearbeitet habe.

Kritisch äußerten sich die anwesenden Mitglieder dagegen zur geplanten Wohnanlage neben der Asylunterkunft am Galgenberg. „Die Junge Liste hat sich im Stadtrat gegen die Umwandlung des bestehenden Gewerbe- in ein Wohngebiet ausgesprochen. Das Areal ist für eine Wohnbebauung nicht geeignet“, so JL-Stadträtin Katrin Knollmüller. Dass der Stadtrat gegen die Stimmen der Jungen Liste in derselben Sitzung, in der er über die Probleme bezüglich der Ausweisung des neuen Gewerbegebiets am Lindahof informiert wurde, beschloss, das bestehende Gewerbegebiet am Galgenberg aufzugeben, stieß bei den Jungpolitikern auf großes Unverständnis. „Das ist nicht nachvollziehbar. Die Stadt braucht dringend mehr, nicht weniger Gewerbeflächen. Wir brauchen ausreichend und gut bezahlte Arbeitsplätze, insbesondere für junge Leute. Das erreicht man nicht, wenn man Betrieben Möglichkeiten zur Ansiedlung nimmt“, kritisierte JL-Chef Stephan Katzbichler die Entscheidung der Stadtratsmehrheit.

Bei der anschließenden Neuwahl der Vorstandschaft stellte sich Stephan Katzbichler erneut als Vorsitzender zur Wahl und wurde mit 100 Prozent in seinem Amt für weitere zwei Jahre bestätigt. Einstimmig gewählt wurden auch alle weiteren Vorstandsmitglieder: Christoph Gmeinwieser und Sabrina Bumberger fungieren weiterhin als Stellvertreter, Schatzmeisterin bleibt Katrin Knollmüller, Schriftführerin ist Carmen Anthuber und als Beisitzer gehören Teresa Strauß, Stephanie Asen, Marina Marschel und Michael Orthuber der Vorstandschaft an. Als Kassenprüfer komplettieren Barbara Haller und Dominik Greiler die Runde.

Nach den Neuwahlen folgte das eigentliche Highlight der Versammlung: Stephan Katzbichler schlug vor, Stephan Kroneder zum Ehrenvorsitzenden der Jungen Liste zu ernennen. Kroneder war der Gründungsvorsitzende des Vereins und als solcher maßgeblich daran beteiligt, dass die Junge Liste im Jahr 2013 als parteiunabhängiger Verein überhaupt ins Leben gerufen wurde. „Du hast dir damals eine unglaubliche Arbeit aufgehalst und unzählige Stunden investiert, um den Weg für die Junge Liste freizumachen“, sagte Katzbichler. „Damals wurde der Verein mit dem Ziel gegründet, junge Menschen für die Politik zu begeistern und ein Sprachrohr für sie zu sein. Nach sechs Jahren kann man sagen: Das ist mehr als gelungen“, so Katzbichler weiter. Mit 100 Prozent folgten die Mitglieder dem Vorschlag ihres Vorsitzenden und kürten Kroneder zum Ehrenvorsitzenden. Dieser dankte sehr herzlich und erinnerte an die Anfangszeit. „Es macht mich stolz zu sehen, was aus der Jungen Liste geworden ist“ sagte er. Die Junge Liste habe seit der Vereinsgründung ihr Profil ständig weiterentwickelt. „Macht weiter so. Die Stadt Vilshofen braucht die Ideen der jungen Generation“, gab er den JL-Mitgliedern angesichts der bevorstehenden Kommunalwahl zum Abschluss mit auf den Weg. Der frisch gebackene Ehrenvorsitzende wurde von JL-Chef Katzbichler ebenso mit einem Präsent bedacht wie JL-Stadtrat Stefan Meyer, der bei der Kommunalwahl nicht mehr für die Junge Liste kandidieren wird und sich auch für die Vorstandschaft nicht mehr zur Wahl stellte.

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