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Kommt der Supermarkt in Waizenbach?

Junge Liste- und CSU-Stadträte fordern ein „Ende der Hängepartie“ bis nächstes Frühjahr

Seit mehr als vier Jahren hören die Vilshofener in regelmäßigen Abständen davon, dass in Waizenbach ein großer moderner EDEKA-Markt entstehen soll. Die Firma Buchbauer, die das Projekt auf dem ehemaligen Gelände der Baumschule Hechinger realisieren will, versprach bereits im Jahr 2017: „Der Supermarkt kommt definitiv.“ Bis heute warten vor allem aber die Bürgerinnen und Bürger im Westen der Stadt vergeblich auf die ersehnte Einkaufsmöglichkeit. Die Fraktionen der CSU sowie der Jungen Liste im Vilshofener Stadtrat fordern deshalb nun, das Projekt nun endlich mit Nachdruck voranzutreiben und bis Frühjahr 2021 entscheidend voranzukommen.

„Wer einen Blick auf die Geschichte des Projekts wirft, kann durchaus nachvollziehen, dass die Ungeduld mancher Vilshofener zunehmend wächst“, so CSU-Stadtrat Markus Kühnert. Zwar haben sie das neuerliche Bekenntnis des Projektentwicklers zum Standort vor gut einem Jahr wahrgenommen, doch die Zweifel, ob der Supermarkt wirklich kommt, konnten seitdem nicht ausgeräumt werden. Zum letzten Mal mit dem Thema befasst hat sich der Stadtrat im April 2019 – seitdem ist nur mehr sehr wenig an die Öffentlichkeit gedrungen. „Es ist jetzt an der Zeit, dass wir das Thema wieder ganz oben auf die Tagesordnung setzen. Die Hängepartie muss ein Ende haben“, stellt CSU-Stadtrat Robert Metzler klar.

Seitdem das Architekturbüro im Frühjahr des letzten Jahres dem Stadtrat den aktuellen Planungsstand vorgestellt hat, hat sich auf dem mittlerweile leerstehenden 9500qm großen Gelände am Ortseingang Waizenbachs wenig getan. Architekt Tobias Maier erläuterte damals, dass nicht nur ein EDEKA-Markt mit einer Verkaufsfläche von 3200 Quadratmetern, sondern auch ein Getränkemarkt, eine Apotheke, eine Drogerie, ein Modegeschäft und ein sogenannter Multisortimentler vorgesehen seien. Ergänzt werden solle das Angebot um ein Bräustüberl sowie eine Tankstelle mit Waschanlage. In einer Tiefgarage sollen zudem 200 Stellplätze entstehen.

Die Kritik an der Dimension des Projekts, bei welchem anfangs lediglich von einem größeren EDEKA-Markt die Rede war, kennt auch Junge Liste-Stadtrat Stephan Katzbichler als fast unmittelbarer Anlieger in Waizenbach. „Was hier entstehen soll, ist ein zweites Fachmarktzentrum, wie wir es bereits in Linda haben. Sollte das Projekt tatsächlich wie vorgestellt realisiert werden, wird sich alleine schon das Verkehrsaufkommen massiv erhöhen. Die Anwohner in Waizenbach und am Klosteracker müssen dann unbedingt rechtzeitig in die Planungen miteinbezogen werden“, fordert Katzbichler, der zudem eine Schwächung der Geschäftswelt in der Innenstadt befürchtet.

Dass im Westen eine Möglichkeit für die Einkäufe des täglichen Bedarfs geschaffen werden muss, steht für die Stadträte der CSU und der Jungen Liste dagegen außer Frage. Gerade viele Bürger im Westen warteten seit der Schließung des letzten Supermarktes in der Kapuzinerstraße sehnsüchtig darauf. „Auch deshalb stehen wir nach wie vor hinter dem Projekt in Waizenbach“, stellt CSU-Fraktionschef Tobias Semmler klar. Sollte der Investor jedoch Abstand davon nehmen, müsse die Stadt eine anderweitige Entwicklung des Geländes in Angriff nehmen und diese vorantreiben, auch wenn sie nicht dessen Eigentümer sei.

„Wir können uns als Alternative auch sehr gut ein Mischgebiet aus Gewerbe und Wohnen vorstellen, d.h. Flächen für den Einzelhandel und Bauparzellen für Ein- und Mehrfamilienhäuser“, so Junge Liste-Fraktionsvorsitzende Katrin Knollmüller. Die Stadt müsse in diesem Fall das Gelände auch für andere Investoren öffnen. „Besonders in Sachen Supermarkt müssen wir uns auch ernsthaft Gedanken darüber machen, ob wir uns weiterhin nur auf den derzeitigen Projektentwickler und die angedachte Fläche konzentrieren wollen, oder nicht doch besser auch alternative Partner und Standorte, wie beispielsweise das alte Berufsschulgelände, prüfen“, fordert CSU-Stadtrat Stefan Meyer. „In jedem Fall muss die Stadt im Laufe des nächsten halben Jahres einen entscheidenden Schritt vorwärtskommen“, sind sich die beiden Stadtratsfraktionen einig.

 

Im Bild:

Von dem angekündigten Supermarkt ist auf dem Gelände der ehemaligen Baumschule Hechinger in Waizenbach nach wie keine Spur. Das wollen die Stadträte (v.l.) Markus Kühnert (CSU), Stephan Katzbichler (Junge Liste), Stefan Meyer, Dr. Robert Metzler, Christian Eberle, Tobias Semmler und Maria Rauch (alle CSU) nun ändern. Sie fordern, das Projekt bis Frühjahr 2021 zu realisieren.

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