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Der Jugend eine Stimme geben

Junge Stadt- und Gemeinderäte aus dem Landkreis im Austausch - Vilshofener Jugendbeirat als Erfolgsmodell

Wie kann man die Bedürfnisse und Interessen von Kindern und Jugendlichen noch besser in der kommunalpolitischen Arbeit vor Ort berücksichtigen? In der Stadt Vilshofen wurde diese Frage vor einigen Jahren mit der Gründung eines Jugendbeirats beantwortet, der seitdem aktiv bei politischen Entscheidungsprozessen mitwirkt. Über dieses Modell der stärkeren Beteiligung Heranwachsender informierten sich kürzlich junge Stadt- und Gemeinderäte aus Pocking und Rotthalmünster bei Vilshofens Bürgermeister Florian Gams, dem städtischen Jugendbeauftragten Stephan Katzbichler sowie dessen Amtsvorgängerin Katrin Knollmüller.

„In Vilshofen haben wir vor vier Jahren den Jugendbeirat gegründet und bisher ausnahmslos positive Erfahrungen gemacht“, berichtet Bürgermeister Florian Gams. Das Ziel, Jugendliche und junge Erwachsene in politische Entscheidungen einzubeziehen und sie bei bestimmten Angelegenheiten mitentscheiden zu lassen, habe man dadurch vollumfänglich erreicht. In Vilshofen besteht der Jugendbeirat aus 16 gewählten Mitgliedern sowie dem Ersten Bürgermeister und dem Jugendbeauftragten. In regelmäßigen Sitzungen, die denen des Stadtrates ähneln, werden eigene Projekte geplant sowie Empfehlungen für die Stadträte erarbeitet.

Einer der Vorschläge, der mittlerweile erfolgreich realisiert wurde, war beispielsweise der öffentliche Grillplatz im städtischen Bürgerpark. Auch durch verschiedene Veranstaltungen, wie der mittlerweile jährlich ausgetragenen FIFA-Stadtmeisterschaft im Rathaussaal oder dem Bubble-Soccer-Turnier am Familienfest, gestaltet das Gremium das gesellschaftliche Leben der Stadt aktiv mit. „Die Hauptfunktion des Jugendbeirats besteht aber freilich darin, als direkter Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche deren Ideen und Vorstellungen zu bündeln und an die städtischen Gremien weiterzugeben“, so Vilshofens Jugendbeauftragter Stephan Katzbichler. Hierbei seien die regelmäßigen Stände bei Stadtfesten oder verkaufsoffenen Sonntagen sehr hilfreich.

Dass die Gründung eines Jugendbeirats unterdessen einen längeren Vorlauf sowie eine intensive Betreuung benötige, zeigte Stadträtin Katrin Knollmüller auf. Als damalige Jugendbeauftragte habe sie gemeinsam mit Bürgermeister Florian Gams das Projekt federführend vorangetrieben, eine Satzung ausgearbeitet sowie die erste Wahl des Jugendbeirats vorbereitet. Diese findet in Vilshofen alle drei Jahre über ein Onlinesystem statt, um einen Sitz im Gremium bewerben kann sich jeder Jugendliche zwischen 14 und 23 Jahren. Zudem wird im Vorfeld jeder einzelne Bürger dieser Altersgruppe postalisch über die bevorstehende Wahl benachrichtigt.

Doch nicht nur die Gründungsphase, sondern auch die laufende Organisation des Gremiums erfordere einen gewissen Aufwand im Rathaus. „Bei uns in Vilshofen ist der Jugendbeirat in der Stadtjugendpflege angesiedelt. Dort laufen somit alle Fäden, die die städtische Jugendarbeit betreffen, zusammen“, betont Bürgermeister Florian Gams. Die Synergieeffekte, die sich dadurch mit dem Jugendtreff „ZOOM“ ergeben würden, ließen sich auf diese Weise am besten nutzen und auch die außerstädtische Jugendarbeit habe durch den Jugendbeirat bereits stark profitiert: Auf Initiative des Jugendbeirats hin habe sich vor kurzem im Ortsteil Pleinting eine Landjugend gegründet.

„Der Jugendbeirat in Vilshofen dient auch für uns als ein sehr positives Beispiel, wie man Kinder und Jugendliche bei politischen Entscheidungsfindungen stärker miteinbeziehen und der Jugendarbeit zu neuem Aufwind verhelfen kann“, zeigten sich die beiden Pockinger Stadträte Julian Hümmer und Ernst Geislberger-Schießleder überzeugt. Dem stimmte auch Marktgemeinderat Hans Zeilberger aus Rotthalmünster zu: „Es ist wichtig, die jüngere Generation untereinander stärker zu vernetzen und ihren Interessen und Anliegen ein Gehör zu verschaffen. Der Jugendbeirat kann dabei in jeder Gemeinde eine große Hilfe sein.“

 

Foto: Carina Kafl

Bildunterschrift: Informierten sich bei Vilshofens Bürgermeister Florian Gams (v.r.n.l.), dem Jugendbeauftragten Stephan Katzbichler und dessen Amtsvorgängerin Katrin Knollmüller über das Konzept des Vilshofener Jugendbeirats: Julian Hümmer und Ernst Geislberger-Schießleder aus Pocking sowie Hans Zeilberger aus Rotthalmünster.

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